Arbeitsmarktanalyse 2018: Nachfrage nach IT-Experten weiterhin auf hohem Niveau
22.05.2018 00:00 von Robert von Heeren
Inhalt
- Zusammenfassung
- Fachgebiet Digital / Online Marketing
- Fachgebiet Webdesign
- Fachgebiet Web Development
- Fachgebiet Datenbank-Administration
- Fachgebiet Web-Administration
- PDF-Download der Arbeitsmarktanalyse 2018
- Referenzen
Zuammenfassung
Allgemeine Situation am Arbeits- und Stellenmarkt
Der Arbeitsmarkt für IT-Spezialisten allgemein ist für Bewerber weiterhin ausgesprochen günstig. Im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Stellenangeboten insgesamt eine Zunahme um 7,8% zu verzeichnen: Über 55.000 Stellen sind dem Branchenverband Bitkom zufolge aktuell zu besetzen [1] (im Vorjahr waren es laut Bitkom-Studie 2016 ca. 51.000 offene Stellen [2]).
Die Agentur für Arbeit ermittelte 2018 ein Plus von 25% gegenüber dem Vorjahr, insgesamt sind der Agentur 17.000 offene Stellen gemeldet. Im Vergleich zum Durchschnitt ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig und unbefristet Beschäftigten bei den IT-Fachkräften höher als in anderen Branchen. Der Arbeitsmarkt für IT-Fachleute wächst überdurchschnittlich [2].
„Der Arbeitsmarkt für IT-Fachleute1 hat sich 2017 sehr gut entwickelt. Nach wie vor gibt es nur wenig Arbeitslose mit IT-Berufen. Das Vordringen der Informatik in nahezu alle Arbeits- und Lebensbereiche geht einher mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen für Computerfachleute in den letzten Jahren. Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern bewegte sich, gemessen am Bestand der 2017 bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen, auf Höchstniveau.“ heißt es in der Publikation Blickpunkt Arbeitsmarkt – IT Fachleute (März 2018) [3].
In dieser Publikation stellt die Agentur außerdem fest, dass sich 48% der 49.000 gemeldeten Stellen im Jahr 2017 an Experten wendeten, deren Qualifikation mindestens einem vierjährigen Studium entspricht. Die Anforderungen an IT-Fachleute sind demzufolge hoch: IT-Fachleute sollten sich ständig weiterbilden, um auf dem Stellenmarkt bestmögliche Chancen zu haben.
Erkenntnisse aus den Job-Role-Analysen
In dieser Analyse haben wir den Arbeitsmarkt für Internet-Fachkräfte eingehend betrachtet. Die Gruppe der Web-Entwickler sowie die Online-Marketing-Spezialisten teilen sich weiterhin die ersten Plätze bei der Anzahl der offenen Stellen. Dieses Jahr ist das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in beiden Job-Role-Analysen rückläufig: mit -5% für Online Marketing-Berufe und einem Minus von 19% für Web-Entwickler. Ein besonders hohes Plus ist bei der Nachfrage für Webdesigner mit +32% zu verzeichnen. Unsere Analyse deutet daraufhin, dass dies u. a. auf eine steigende Nachfrage nach Design von Mobile Apps zurückzuführen ist. Außerdem stellen viele Unternehmen ihre Websites auf „responsive Design“ [4] um, was u.a. mit der Ankündigung von Google [5] zusammenhängt, den sog. „Mobile-First-Index“ jetzt endgültig auszurollen und Websites bevorzugt zu crawlen und zu indexieren, die für mobile Endgeräte optimiert sind. Hier besteht bei vielen Websites derzeit Handlungsbedarf.
Im Bereich der Online-Marketing-Berufe ist die Nachfrage vor allem bei SEO-Managern (+9%) und Social Media-Experten angestiegen (+18%), wobei der Anstieg bei der Social-Media-Berufsgruppe im Vergleich zum Vorjahr deutlich nachgelassen hat (2017 waren es +45% im Vergleich zum Vorjahr). Die stärkste Zunahme (+19%) beobachten wir derzeit bei den Community Managern. Deren Hauptaufgabe ist, Communities und Fans in den sozialen Netzwerken aufzubauen und zu pflegen.
Ein starkes Wachstum verzeichnet weiterhin die Gruppe „Scrum-Masters“ für das agile Management von Webprojekten (+25%). Im Vergleich zum Vorjahr fällt das diesjährige Wachstum mit 7% allerdings etwas schwächer aus. Drastisch gesunken ist die Nachfrage nach „Projektmanager Online“: Gab es im Vorjahr noch ein Wachstum von +51%, ist dieses Jahr ein Rückgang von -54% zu verzeichnen. Grund dafür scheint ein Trend zu sein, dass Projektmanager zunehmend IT-Projekte aller Art leiten, also nicht nur auf Online-Projekte begrenzt sind. In anderen Worten: Online- und Offline-Bereiche wachsen in der IT immer stärker zusammen.
Bei der Nachfrage nach JavaScript-Entwicklern hat sich das Bild verändert. Im Vorjahr konnten wir noch eine starke Zunahme der Stellenangebote verzeichnen (+51% gegenüber 2016), in diesem Jahr jedoch einen Rückgang um 15%. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass zunehmend gezielt Experten für bestimmte JavaScript-Technologien wie z.B. React oder Angular gesucht werden.
Bei PHP-Entwicklern setzt sich der rückläufige Nachfrage-Trend in etwas abgeschwächter Form fort: 2017 betrug der Rückgang -13% und dieses Jahr liegt er bei -9%. Ein Wachstum verzeichneten wir hier zuletzt im Jahr 2016 (+10%).
Erkenntnisse aus den Skillset-Analysen
Die Ergebnisse der Skillset-Analyse zeigen u.a., dass z.B. ein Webdesigner neben HTML5 und CSS nicht nur über solide JavaScript-Kenntnisse, sondern auch über gute Kenntnisse im Bereich Usability-Optimierung verfügen sollte: In beiden Bereichen verzeichnen wir eine Nachfrage-Plus von je 9%. Mit einem Plus von 226% ist interessanterweise die Nachfrage nach Kenntnissen in SASS bzw. SCSS [6] aktuell regelrecht am Explodieren: Webdesigner sind gut beraten, sich mit diesen Stylesheet-Sprachen vertraut zu machen. Der im Vorjahr bemerkte Trend in Richtung eines vielseitigen Front-End-Entwicklers setzt sich dabei fort. Reine Interface-Designer, die nicht über Programmierkenntnisse verfügen, sind mit -38% mittlerweile kaum noch nachgefragt.
Den Anforderungsprofilen ist zu entnehmen, dass als Grundlage fast immer ein Studium oder eine vergleichbare Ausbildung gewünscht wird. Talentierten Quereinsteigern mit soliden Fachkenntnissen und Bewerbern mit fundierter Berufserfahrung nach Quereinstieg wird eine Chance gegeben, vorausgesetzt, sie bringen aktuelles Wissen, fundierte Kenntnisse und eine große Lernbereitschaft mit.
Im Bereich Digital bzw. Online Marketing tut sich auch einiges: Bei der Nachfrage nach SEA- und SEM-Skills stellen wir eine Trendumkehr fest. Im Vorjahr war sie mit -58% (SEA) und -77% (SEM) noch stark rückläufig. Jetzt verzeichnen die Skillsets im Bereich SEA (Search Engine Advertising, Deutsch: Suchmaschinenwerbung) ein Wachstum von 131%, gefolgt von Skills in den Bereichen SEM (Search Engine Marketing, Deutsch: Suchmaschinenmarketing) mit einem Plus von 128% und Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, kurz SEO) mit einer Nachfrage-Zunahme von 125%. Dies hängt u.a. auch mit dem Wachstum im Bereich der Online-Werbung zusammen. Laut einer Prognose von Statista [7] werde diese bis zum Jahr 2019 gegenüber 2018 um ca. 20% steigen.
Auch fundierte Kenntnisse des Webanalyse-Tools Google Analytics sind mit +86% sehr gefragt. Online Marketing Manager bzw. beruflich am Online Marketing Interessierte sollten sich besonders mit dem Bereich des Suchmaschinenmarketings gut auskennen und gegebenenfalls ihre Kenntnisse z. B. durch zusätzliche Qualifizierungen in den beiden Disziplinen SEA und SEO vertiefen und durch den Besuch von Weiterbildungen entsprechende Zertifizierungen erwerben. Gute Kenntnisse in der Webanalyse und speziell im Umgang mit Google Analytics werden mittlerweile bei fast allen Stellenausschreibungen im Bereich Online Marketing verlangt.
Ergebnisse für „Job Roles“ (bundesweit, Suche nur im Titel der Stellenanzeigen)
Der Anteil an Job Roles [7] in den Bereichen PHP, Online Marketing, Web-Entwickler und JavaScript ist nach wie vor hoch, jedoch hat hier die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen: PHP -9%, Online Marketing -5%, Web-Entwickler -19% und JavaScript -15%. Zugenommen hat sie vor allem für die Job Roles Scrum Master (+25), Community Manager (+19%), Social Media (+18%) und SEO (+9%). Bei der Berufsgruppe der Webdesigner ist der Zuwachs mit +32% besonders deutlich.
Neue Job Roles
Wir haben in dieser Arbeitsmarktanalyse weitere relevante und zum Teil relativ neue Internet-Berufe und Job Roles identifiziert, die wir ab diesem Jahr in unsere regelmäßige Analyse mit aufnehmen.
Besonders auffällig ist die hohe Nachfrage nach SEA-Spezialisten, gefolgt von App-Entwicklern, die im Zuge der weiterhin stark wachsenden Nutzung des mobilen Web ebenfalls gesuchte Experten sind. Wir werden die Entwicklung dieser Job Roles weiter beobachten und nächstes Jahr über entsprechende Trends berichten.
Fachgebiet Digital / Online Marketing und Projektmanagement für Web
Im Bereich Digital / Online Marketing sind fundierte Kenntnisse in allen Disziplinen des digitalen Marketings gefragt. Besonders hoch im Kurs stehen weiterhin Kenntnisse im Bereich Social Media.
Besonders auffällig ist der drastische Rückgang (-74%) der Erwähnung des Begriffs „SEO“ innerhalb von Stellenausschreibungen: Wegen der stark gestiegenen Anforderungen im SEO-Bereich gehen Unternehmen immer mehr dazu über, eigene SEO-Stellen zu schaffen, anstatt wie in den Vorjahren nur entsprechende Zusatzkenntnisse zu verlangen. Einzelne SEO-Kenntnisse werden dann bei SEO-Stellen wie z. B. „SEO-Manager“ oder „… mit Schwerpunkt SEO“ in einem eigenen Abschnitt „Suchmaschinenoptimierung“ aufgezählt: Der Begriff „Suchmaschinenoptimierung“ kommt im Vergleich zum Vorjahr 125% häufiger in Stellenausschreibungen vor.
Deutlich verändert hat sich auch die Nachfrage im Bereich Webanalyse (+8%): Wesentlich häufiger als im Vorjahr werden Google-Analytics-Kenntnisse verlangt (+86%), während Kenntnisse in dem alternativen Webanalyse-Tool Piwik kaum noch nachgefragt werden (-70%). Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass Google in Kooperation mit europäischen Datenschutzbehörden Rechtsunsicherheiten ausgeräumt hat und ein rechtssicherer Einsatz nun möglich ist.
Deutlich stärker gefragt als im Vorjahr sind außerdem Kenntnisse in den Bereichen SEA (+131%), SEM (+128%) und Conversion Optimierung (+83%). Auch Kenntnisse im professionellen Projektmanagement werden im Stellenmarkt des Webbereiches mit +16% stärker nachgefragt: Online Marketing und z. B. technische Optimierungsprojekte von Websites gehen schließlich oft Hand in Hand. Entsprechend werden Grundkenntnisse in Onlinemarketing mit einem Plus von 42% deutlich häufiger verlangt als im Vorjahr.
Neue Skillsets-Analysen für Online Marketing
Da der Stellenmarkt im Bereich Online-Marketing boomt, nehmen wir ab diesem Jahr für diesen Fachbereich drei neue Analysen hinzu:
- Erweiterung der Online-Marketing-Skills um Detailkenntnisse
- Übersicht über die Anforderungen in Bezug auf Kenntnisse relevanter Online-Marketing-Tools und -Software
- Übersicht über die Anforderungen zu Kenntnissen von relevanten Social-Media-Plattformen
In Bezug auf zusätzlich geforderte Fachkompetenzen im Bereich Online Marketing fällt auf, dass besonders Content-Marketing-Skills gefragt sind. Im Zusammenhang mit der Job Role „SEA“ steht die hohe Nachfrage an Kompetenzen für Google AdWords, der Online-Auktionsplattform für Werbeanzeigen in der Googlesuche. Die Konkurrenzplattform von Microsoft, Bing Advertising, wird dagegen in Stellenausschreibungen viel seltener erwähnt. An dritter Stelle folgen Kenntnisse im Bereich Affiliate Marketing.
Bei den in Online-Marketing-Stellenausschreibungen am häufigsten verlangten Spezial-Tool- und -Software-Kenntnissen steht mit Abstand die Software zur Datenvisualisierung und Reporting namens Tableau im Vordergrund des Interesses. Hier zeichnet sich ein Trend zur Software-gestützten Analyse und Visualisierung von Web- und Social-Media-Analyse-Daten aller Art ab, was auch deren Interpretation erleichtern soll.
Danach folgen mit großem Abstand Erwähnungen der SEO-Tools Sistrix, Google Search Console, Moz und Searchmetrics, wobei Sistrix-Kenntnisse doppelt so häufig verlangt werden wie die des Produktes SearchMetrics. Im Bereich der Social-Media-Tools sind besonders Kenntnisse in Hubspot und Hootsuite gefragt.
Was die Anforderungen in Bezug auf Kenntnisse von Social-Media-Plattformen betrifft, werden Facebook-Kenntnisse mit Abstand am häufigsten gefordert. Danach folgen die beiden Business-Netzwerk-Plattformen Xing und LinkedIn und erst an vierter Stelle liegt die Microblogging-Plattform Twitter. Google+ bzw. GooglePlus landen hier abgeschlagen auf Rang 7.
Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich die Nachfrage für diese zusätzlichen Online-Marketing-Skillsets bis zum nächsten Jahr entwickeln wird.
Fachgebiet Webdesign
Kenntnisse in Webdesign sind 2018 mit einem Plus von +24% noch mehr gefragt als 2017. Neben den Standards HTML5 und CSS sind Erfahrungen mit JavaScript (+9%) bei den Arbeitgebern auch immer begehrter.
Derzeit voll im Trend liegt unseren Recherchen zufolge die noch recht neue erweiterte Stylesheet-Sprache SCSS: mit einer Nachfragesteigerung von 226% erlebt diese Sprache im Bereich Webdesign gerade einen regelrechten Boom. Kenntnisse in Flash (-43%) sind im Gegensatz dazu praktisch nicht mehr gefragt.
Recht stabil mit leichter Steigerung ist die Erwähnung von Skills im Bereichen Usability (+9%). Webdesigner/innen, die mehr aus dem künstlerischen, ästhetisch orientierten Bereich kommen, sollten sich hier z. B. über Weiterbildungen unbedingt Kenntnisse in den Bereich User-Experience-Design (UX-Design) und User-Interface-Gestaltung aneignen.
Fachgebiet Web Development
Für Web-Entwickler/innen steht JavaScript mit einer im Vergleich zum Vorjahr um +3% sogar leicht gesteigerten Nachfrage auch im Jahr 2018 an erster Stelle. Besonders starken Nachfrage-Zuwachs verzeichnen Java (+15%), Python (+64%) und Groovy (+30%). Scala wird mit einem Plus von +322% viel häufiger in den Anforderungen von Stellenausschreibungen für Web Developer erwähnt, als noch letztes Jahr. Auch PHP ist mit +18% etwas gefragter als letztes Jahr, liegt aber insgesamt betrachtet doch gegenüber JavaScript und Java erstaunlich weit zurück. Ruby spielt nach wie vor eine untergeordnete Rolle in den Skillsets: Auch wenn entsprechende Programmierkenntnisse mit +4% etwas häufiger erwähnt werden bleibt diese Sprache Schlusslicht.
Programmier-Frameworks und -Bibliotheken
Besonders gefragt sind Kenntnisse des Frameworks Angular (vormals AngularJS) und der JavaScript-Bibliothek jquery. „Aufsteiger des Jahres“ sind allerdings die Frameworks Laravel (+189%), React.js (+120) und node.js (+118%). Hier lohnt es sich für PHP- und JavaScript-Entwickler, sich mit diesen Frameworks auseinanderzusetzen und entsprechende Spezialkenntnisse aufzubauen oder zu vertiefen. Interessant dabei ist, dass die Nachfragesteigerung nach Kenntnissen des bislang bekannteren PHP-Frameworks Symfony deutlich nachgelassen hat. Lag die Nachfragesteigerung nach Skills im Bereich „Symfony-Framework“ von 2016 auf 2017 noch bei einem Plus von 121%, fiel sie von 2017 auf 2018 auf +23% ab.
Bei den Content-Management-Systemen bleibt es beim Spitzenreiter Typo3, der im Gegensatz zum Vorjahr dieses Jahr mit +14% wieder etwas stärker nachgefragt ist. Wordpress-Kenntnisse werden 2018 im Vergleich zum Vorjahr mit +44% wesentlich häufiger verlangt. Drupal und Joomla verzeichnen keine großen Veränderungen. Kenntnisse der beiden recht unterschiedlichen Content Management Systeme werden im Vergleich zu den beiden erstgenannten in Stellenausschreibungen viel seltener verlangt und scheinen für Arbeitgeber weniger relevant zu sein.
Erweiterung der Analysen im Fachbereich Web Development
Ab diesem Jahr nehmen wir hier noch einige häufig erwähnte Shopsysteme, das objektorientierte PHP-Framework Doctrine, das mittlerweile beliebte Content Management System Contao und weitere interessante Skills in unsere Analyse auf.
Bei den Kenntnissen im Bereich der Onlineshop-Systeme ist Magento besonders stark nachgefragt, gefolgt vom Konkurrenten Shopware. Andere Shopsysteme wie z. B. Oxid und woocommerce spielen hingegen in Stellenausschreibungen eine untergeordnete Rolle. Der Nachfragewert in Bezug auf Kenntnisse zum CMS-System Contao ist im Vergleich zu anderen CMS-Systemen niedrig. Auf dem Stellenmarkt haben Kenntnisse dieses CMS noch keine nennenswerte Bedeutung.
Fachgebiet Datenbankadministration / Linux
Im Datenbank-Bereich werden weiterhin am häufigsten Kenntnisse in MySQL gefordert: Mit einem Plus von +12% sogar wieder häufiger als im letzten Jahr, wo die Tendenz mit -46% deutlich rückläufig war. Offensichtlich kommen aber auch immer mehr alternative Datenbanksysteme in Unternehmen zum Einsatz. Nur so lässt sich der zum Teil erhebliche Anstieg an Stellenausschreibungen erklären, in denen entsprechende Kenntnisse gewünscht sind. Den größten Nachfrage-Boom verzeichnet hier mongodb mit +43%, gefolgt von nosql (+32%), redis (+31%) und Postgres SQL (+20%).
Da der Markt in diesem Bereich stärker segmentiert ist als im Bereich der relationalen Datenbanksysteme, spricht dies für eine zunehmende Bedeutung der NoSQL-Technologien.
Die bevorzugten Projektmethoden im Bereich der Web-Anwendungsentwicklung gehen wie im vergangenen Jahr weiterhin in Richtung Effizienz, Wartbarkeit und Automatisierung: DevOps, Scrum und Clean Code gehören zu den am häufigsten erwähnten Skills, wobei ihr Nachfrageplus ebenfalls beachtlich ist (+82%, +31% und +40%).
Die größte Nachfragesteigerung erfährt aber derzeit mit +106% das Domain Driven Design (DDD). Dabei handelt es sich um eine Herangehensweise an die Modellierung und Entwicklung von Software, bei der bestimmte Methoden und Muster dabei helfen, die Geschäftslogik im Programmcode wiederzufinden. Hier könnte sich ein neuer Trend entwickeln.
Kenntnisse in mobilen Webtechnologien und Betriebssystemen erfreuen sich weiterhin in Stellenausschreibungen einer steigenden Nachfrage. Bei Android und iOS beträgt der Zuwachs +13% bzw. +11%. Besonders stark ist das Nachfragewachstum bei dem Versionierungssystem Git mit einem Plus von 52% und bei Websockets (+56%), wobei letztere Webtechnologie im Gesamtbild betrachtet in Stellenausschreibungen trotzdem weiterhin eine untergeordnete Rolle spielt.
Fachgebiet Web Administration
Im Bereich der Web-Administration ist der Arbeitsmarkt – wie im Vorjahr – weiterhin leicht rückläufig. Die Administration von Linux-Systemen ist die am häufigsten nachgefragte Kompetenz, allerdings mit einem Nachfrageminus von 9%. Wir vermuteten schon letztes Jahr, dass sich das Berufsprofil des Web-Administrators durch die DevOps-Bewegung zunehmend in Richtung eines Entwicklers mit Kompetenzen im Bereich der System- und Netzwerkadministration und -Sicherheit verlagert, was sich auch 2018 in unserer Arbeitsmarktanalyse zu bestätigen scheint.
PDF-Download der Arbeitsmarktanalyse 2018:
Diese Informationen und weitere Ergebnisse unserer Arbeitsmarktanalyse 2018 finden Sie in der Datei Arbeitsmarktanalyse_2018.pdf im Download-Bereich von WE.
Referenzen
- https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/55000-Jobs-fuer-IT-Spezialisten-sind-unbesetzt.html
- https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/51000-offene-Stellen-fuer-IT-Spezialisten.html
- https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Berufe/generische-Publikationen/Broschuere-Informatik.pdf
- https://de.wikipedia.org/wiki/Responsive_Webdesign
- https://webmasters.googleblog.com/2018/03/rolling-out-mobile-first-indexing.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sass_(Stylesheet-Sprache)
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/630836/umfrage/entwicklung-der-bruttowerbeaufwendungen-im-online-marketing-in-deutschland/
- Bei den Stellenausschreibungen, die im Titel anstatt z. B. „Online Marketing Manager“ nur „Online Marketing“ enthalten, handelt es sich um unterschiedliche Job Roles. Gleiches gilt z. B. auch für „Social Media Manager“ und „Social Media“. Diese Unterschiede haben wir in der Analyse berücksichtigt.
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DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2017
https://www.dekra-akademie.de/de/dekra-arbeitsmarkt-report/ - Download: https://www.dekra-akademie.de/media/content/dekra-akademie/arbeitsmarktreport-pdf/dekra-arbeitsmarktreport-2017.pdf - https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Berufe/generische-Publikationen/Broschuere-Informatik.pdf
- https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/studie-zum-kuenftigen-bedarf-an-it-fachkraeften-vorgestellt/
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