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IT-Arbeitsmarktanalyse 2014: Der Arbeitsmarkt boomt weiterhin

Thorsten Schneider

08.05.2014 14:41 von Thorsten Schneider

Webmasters Europe e.V. (WE) führt regelmäßig (einmal jährlich Ende April) Arbeitsmarktanalysen durch, um Trends auf dem Arbeitsmarkt für Internetspezialisten zu ermitteln.

Die Ergebnisse der Arbeitsmarktanalysen fließen in die Weiterentwicklung unseres Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramms ein. Hierdurch soll eine besondere Arbeitsmarktnähe der Ausbildung und Zertifizierung nach dem WE-Standard gewährleistet werden.

Ergebnisse der Arbeitsmarktanalyse 2014

Unsere aktuelle Arbeitsmarktanalyse hat ergeben, dass gegenüber dem Vorjahr die Zahl der offenen Stellen für Internet-Spezialisten insgesamt annähernd gleich geblieben ist und damit auf dem sehr hohen Niveau des Jahres 2013 verharrt.

Aktuell am häufigsten gesucht werden Web-Entwickler und Linux-Administratoren (jeweils mehr als 2000 offene Stellen), gefolgt von Online Marketing-Experten (mehr als 1500 offene Stellen) und Projektmanagern (mehr als 1000 offene Stellen). Die Nachfrage nach reinen Webdesignern ist dagegen mit etwas weniger als 1000 offenen Stellen nicht ganz so hoch.

Die Analyse der in den Stellenangeboten geforderten fachspezifischen Kompetenzen ergab, dass in der Internetbranche neue Technologien und Entwicklungsmethoden sehr schnell Einzug in aktuelle Stellenprofile halten und zur Zeit vor allem hochqualifizierte Experten mit aktuellem Know-how gesucht werden.

Im Fachgebiet Online Marketing und Web Business ist die Nachfrage nach Social Media Experten (+18%) und Online Marketing-Experten mit Know-how in den Bereichen Search Engine Advertising (SEA) (+31%) und Webanalyse (+12%) deutlich gestiegen. Im Fachgebiet Webdesign stieg die Nachfrage nach HTML5-Experten besonders stark an (+48%), während die Nachfrage nach Experten für Adobe Flash und Actionscript (-17%) weiter rückläufig ist.

Im Fachgebiet Web-Entwicklung ist die Nachfrage nach Java-Experten unverändert hoch (+2%), die Programmiersprache Python wird stärker nachgefragt (+21%), während PHP (-12%) und Ruby (-19%) rückläufig sind. Insgesamt am häufigsten wird in Stellenangeboten für Web-Entwickler die Programmiersprache JavaScript genannt (7803 Nennungen), gefolgt von Java (5987 Nennungen), der JavaScript-Bibliothek jQuery (1923 Nennungen) und der Programmiersprache PHP (1805 Nennungen).

Bei den Web Application Frameworks verzeichneten wir eine gestiegene Nachfrage nach Experten  für das PHP-Framework Symfony (+49%), während die Nachfrage nach Experten für die Frameworks ZEND (-17%) und Django (-20%) rückläufig waren. ZEND bleibt jedoch mit 623 Nennungen das am häufigsten nachgefragte Framework, gefolgt von Symfony (182 Nennungen) und Ruby on Rails (164 Nennungen). Das auf Python basierende Framework Django ist mit nur 20 Nennungen weit abgeschlagen.

Bei den Content Management Systemen behauptet sich Typo3 mit 785 Nennungen in den untersuchten Stellenangeboten auf hohem Niveau, ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr (814 Stellenangebote) leicht rückläufig (-4%). Dagegen wurde Know-how in den CMS-Anwendungen Wordpress (+34%), Drupal (+9%) und Joomla (+100%) stärker nachgefragt; das CMS mit der stärksten Nachfragesteigerung ist eindeutig Joomla, das mit 262 Nennungen in den untersuchten Stellenangeboten nun ebenso häufig genannt wurde wie Wordpress (261 Nennungen).

Wir haben in diesem Jahr ca. 50 neue Suchbegriffe aus dem Umfeld der Web-Entwicklung aufgenommen, für die uns entsprechend noch die Vergleichswerte aus dem Vorjahr fehlen. Einen Häufigkeitstrend für diese Begriffe werden wir dann nächstes Jahr erstellen können.

Besonders häufig werden in Stellenangeboten für Web-Entwickler aktuell spezielle JavaScript-Technologien genannt wie z.B. die serverseitige JS-Plattform node.js (136 Nennungen) und die JS-Frameworks AngularJS (161 Nennungen) und Express (313). Bei den NoSQL-Datenbanken wurde am häufigsten MongoDB genannt (195 Nennungen).

Auf breiter Front etabliert hat sich auch im Webbereich offenbar die testgetriebene Entwicklung (Test Driven Development, TDD), der Begriff TDD fand sich in 192 Stellenangeboten, das neuere Konzept BDD (Behavior Driven Development) bereits in 63 Stellenangeboten für Web-Entwickler.

Erfahrungen mit dem Versionierungssystem GIT (531 Nennungen) gehören heute ebenso zu den Standard-Kompetenzen für Webentwickler wie agile Vorgehensmodelle, z.B. Scrum (1167 Nennungen), Kanban (234) Nennungen) oder XP (Extreme Programming) (124 Nennungen).

Stark nachgefragt werden aktuell erwartungsgemäß auch Entwickler von Web-Anwendungen für mobile Endgeräte. Der Begriff »mobile app« wurde in 654 Stellenangeboten erwähnt, Apples Betriebssystem iOS in 1178 und Googles Android in 1571 Stellenangeboten.

Für Linux-System- und Netzwerkadministratoren ergab sich in der Skillset-Analyse gegenüber dem Vorjahr kaum eine Veränderung bei der Zahl der Stellenangebote; diese liegt mit 3534 gefundenen Stellenangeboten nur 1% unter dem Vorjahreswert (3575 Stellenangebote).

Unter den Linux-Betriebssystemen wurde in den analysierten Stellenangeboten am häufigsten die Distribution Debian genannt (191 Nennungen), die Distribution Ubuntu verbuchte mit 60% den stärksten Zuwachs, die Nennung von »Redhat« nahm dagegen um 40% ab und liegt hinter »Suse« nur noch auf Platz 3.

Aktuelle Trends

Die inhaltliche Analyse von mehr als 100 Stellenangeboten ergab gegenüber dem Jahr 2013 einige interessante Trends:

Im Fachbereich Web Business/Online Marketing ist nach wie vor Social Media das beherrschende Thema. Auch Know-how/Erfahrung mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM, SEA) werden von angehenden Online Marketing Managern fast immer gefordert.

Bei den Webdesignern hat sich HTML5 als Standard durchgesetzt. Sehr gute CSS-Kenntnisse und Erfahrung mit der Konstruktion responsiver Webseiten, die vom 27-Zoll-Bildschirm bis zum Smartphone skalieren, werden von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt. Webdesigner sollten neben CSS auch eine Stylesheet-Sprache wie z.B. LESS oder SASS/SCSS beherrschen sowie über Grundkenntnisse in JavaScript und jQuery verfügen. Weiterhin rückläufig ist dagegen die Nachfrage nach „Flashern“, d.h. Experten für Adobe Flash.

Bei den Web-Entwicklern werden im Frontend-Bereich grundsätzlich fundierte Kenntnisse in HTML5 und JavaScript vorausgesetzt, ebenso Erfahrung mit Versionierungssystemen, vor allem GIT. Testgetriebene Entwicklung (TDD) und agile Vorgehensmodelle haben sich auf breiter Front etabliert und dürfen inzwischen als Standard gelten.

Bei den Web-Programmiersprachen ist die Entwicklung im JavaScript-Bereich aktuell besonders dynamisch. JavaScript scheint sich immer mehr als die universelle Programmiersprache für Web-Anwendungen zu etablieren, die nicht nur client-, sondern auch serverseitig eingesetzt wird. Die Nachfrage nach node.js-Entwicklern und Kenntnissen in speziellen JavaScript-Frameworks wie z.B. Angular.js nimmt derzeit rapide zu. Auch noSQL-Datenbanken, allen voran MongoDB, erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

Bei den Web-Administratoren wird die Linux-Distribution Ubuntu offenbar immer beliebter, während insbesondere die Nachfrage nach Redhat-Experten abnimmt. Im Webserver-Bereich scheint sich nginx immer stärker als Alternative zu Apache zu etablieren.

Allgemeine Entwicklung des Arbeitsmarktes für IT- und Internet-Spezialisten

In Deutschland werden IT-Spezialisten weiterhin dringend gesucht. Es gibt aktuell rund 39.000 offene und schwer zu besetzende Stellen für IT-Experten [1], davon 13.000 offene Stellen für Fachkräfte im IT-Mittelstand [2]. Es wird erwartet, dass die Unternehmen der ITK-Branche in Deutschland im Jahr 2014 ca. 15.000 neue Arbeitsplätze schaffen [2].

Laut einer durch den Branchenverband BITKOM beim Meinungsforschungsinstitut Aris in Auftrag gegebenen Marktstudie suchen 72 Prozent der IT-Unternehmen mit offenen Stellen nach Software-Entwicklern. Am meisten nachgefragt werden dabei Kenntnisse rund um Cloud Computing (40%), Social Media (38%), Entwicklung von Websites und Webanwendungen (29%), betriebswirtschaftlichen Anwendungen (27%) und Apps/mobilen Websites (22%) [1].

Auch die Nachfrage nach IT-Freiberuflern liegt stabil auf einem hohen Niveau und wird sogar noch steigen, wie die Projektbörse GULP berichtet [3]. Auch die Fachzeitschrift Computerwoche berichtet von einer starken und noch weiter wachsenden Nachfrage nach Internet-Experten, wobei vor allem Experten für mobile (Web)-Anwendungen, Business Intelligence sowie Produkt- und Customer Relationship Management gesucht werden [4].

Das Berufsbild des Social Media Managers hat sich laut Branchenverband BITKOM in der Wirtschaft etabliert. Ca. 16 Prozent aller Unternehmen in Deutschland beschäftigen mindestens einen Mitarbeiter, der sich um Social Media kümmert. Gegenüber 2010 ist dies eine Steigerung um sechs Prozentpunkte [5].

Diskussion

Die Arbeitsmarktsituation für Internet-Experten hat sich gegenüber dem Frühjahr 2013 insgesamt kaum verändert. Vor allem Start-Ups und kleinere Unternehmen leiden unter dem Fachkräftemangel, da sie in der Regel nicht so hohe Gehälter zahlen können wie Großunternehmen und die Aufwände und Kosten für die Mitarbeitersuche immer höher werden.

Nach wie vor haben entsprechend gut ausgebildete Internetexperten hervorragende Chancen auf dem IT-Arbeitsmarkt. Die Anforderungen an das Know-how der Bewerber ist allerdings weiterhin sehr hoch. Auffällig ist, dass neue Technologien und Prozessmodelle von Unternehmen der Webbranche sehr schnell adaptiert werden und Bewerber daher unbedingt auf dem aktuellen Stand der Entwicklung sein müssen. Bewerber mit veraltetem Know-how haben kaum eine Chance. Auch Quereinsteiger haben es zunehmend schwer. Zwar sind aktuell noch rund 20 Prozent der IT-Experten Quereinsteiger, jedoch geben rund zwei Drittel der Unternehmen aus dem ITK-Sektor an, dass sie künftig weniger stark als bisher auf Quereinsteiger zurückgreifen werden [6].

Bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass insbesondere mittelständische Firmen die Fortbildung ihrer Mitarbeiter vernachlässigen: Nur rund jedes fünfte mittelständische Unternehmen in Deutschland führt für seine IT-Mitarbeiter überhaupt Fortbildungen durch [7]. Es ist zu befürchten, dass diejenigen Mitarbeiter dieser Unternehmen, die sich nicht ausreichend selbst um ihre Weiterbildung kümmern, später zu den arbeitslosen IT-Experten gehören werden.

Die Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik müsste auf diese Entwicklungen reagieren, geht unseres Erachtens aber leider in eine völlig falsche Richtung:

Die Dauer von geförderten Weiterbildungsmaßnahmen ist seit Jahren rückläufig und liegt in aller Regel nur noch bei maximal 6 Monaten. Eine fundierte Ausbildung für Quereinsteiger ist damit nicht möglich.
Umschulungsmaßnahmen mit Berufsabschluss, z.B. Fachinformatiker, dauern dagegen mit durchschnittlich zwei Jahren sehr lange und vermitteln nicht die in der Internetbranche gesuchten Kompetenzen. Außerdem sind sie gerade für ältere Quereinsteiger nicht sehr attraktiv.

Wesentlich sinnvoller wären in der aktuellen Situation gezielte Weiterbildungen mit einer Dauer von ca. 12 Monaten, in denen auch Quereinsteiger fundiert ausgebildet werden könnten. Leider findet man solche Angebote jedoch kaum.

Ebenfalls als kontraproduktiv hat sich die Kürzung bei der beliebten Bildungsprämie erwiesen, mit der Weiterbildungsteilnehmer bis zu 500 € Zuschuss bekommen können. Seitdem der Zugang zu diesem Förderinstrument erschwert wurde und die Förderung nur noch alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden kann [7], sind Kunden mit Bildungsprämie bei vielen IT-Weiterbildungsinstituten selten geworden, wie u.a. die Webmasters Fernakademie berichtet [8].

Jetzt wird auf der Website bildungspraemie.info für die nächste Förderphase ab 1. Juli 2014 eine weitere Einschränkung angekündigt, nämlich dass die angestrebte Weiterbildungsmaßnahme nicht mehr als 1.000 € kosten darf [9], was dieses Instrument noch weiter drastisch einschränken wird. Der Hintergrund hierfür ist offenbar u.a., dass dieses Förderinstrument stärker von den Förderprogrammen der Bundesländer abgegrenzt werden soll [10] – die Einschränkung hat also rein politische Gründe.

Ein grundsätzliches Problem dabei ist allerdings, dass nur 10 der 16 Bundesländer überhaupt Zuschüsse für Weiterbildungen gewähren [11], weswegen wir diese neue Einschränkung für völlig verfehlt halten.
Da die Förderprogramme der Länder meist mehr bieten und/oder weniger Einschränkungen haben als die Bildungsprämie des Bundes, sollten sich Weiterbildungsinteressierte die Föderprogramme der Bundesländer unbedingt anschauen – sofern sie das Glück haben, in einem der 10 Bundesländer mit Förderprogrammen zu wohnen. Dazu gibt es übrigens von der Stiftung Warentest eine informative Website [11].

Alle Zahlen und noch mehr Details finden Sie im PDF-Dokument der Arbeitsmarktanalyse 2014.

Quellennachweis

1. http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64054_77765.aspx
2. http://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64054_78043.aspx
3. https://www.gulp.de/kb/mk/Bedarf-der-meisten-Projektanbieter-an-Freelancern-wird-steigen.html
4. http://www.computerwoche.de/a/internet-profis-sind-gefragt-wie-nie,2544083
5. http://www.bitkom.org/de/themen/36444_75533.aspx
6. https://www.bitkom.org/de/markt_statistik/64054_78149.aspx
7. http://www.webmasters-fernakademie.de/blog/aktuelles/weiterbildungs-zuschuss-bildungspraemie-des-bundes-nur-noch-alle-2-jahre-weniger-berechtigte
8. http://de.webmasters-europe.org/blog/aus-den-trainings-zentren/bildungsfoerderung-bildungspraemie-kaputtgespart
9. http://www.bildungspraemie.info/1183.php
10. Quelle: telefonische Auskunft durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (www.bibb.de)
11. http://www.test.de/Weiterbildung-finanzieren-Geld-und-Zeit-fuer-die-Bildung-4313560-4313565/

Kategorien: Infos aus dem Verband

Kommentare

  • Danny

    Guten Tag,

    möchte mich für diesen Artikel einfach nur mal bedanken. Also vielen Dank!

    MfG

    fast 10 Jahren

  • Patrik M. Haßdenteufel

    Interessanter Beitrag, der sich mit meinen Beobachtungen deckt. Ich arbeite bei einem Bildungsträger im IT-Umfeld und hatte gerade heute ein Meeting zum Thema : "Apps/mobilen Websites". Ich bin der Meinung, dass diese Themen in die Ausbildung zum Web-Developer unbedingt dazugehören.

    fast 10 Jahren

  • Malte Buechs

    Hallo,

    Ihren Artikel habe ich mit großem Interesse gelesen, danke. Ich bin nun selbst erst seit einem gutem Jahr in dieser Branche beschäftigt, aber es wird vorerst (noch ein paar Jahre) weiter gehen. Mein Schwerpunkt ist JavaScript Development.

    Eine Anmerkung habe ich: Eine Analyse der Jobangebote (der konkreten Anzeigen) ist sicherlich interessant, sie zeigen aber gelegentlich nicht die wirklichen Anforderungen für einen Job. Viele Firmen (alle, junge und kleine, auch größere und etablierte) schreiben alles Mögliche in diese Anzeigen und kein Bewerber / keine Bewerberin trifft jemals alle Anforderungen. Wer z.B. jahrelang mit backbone.js gearbeitet hat, kann zu knockout.js eben erst Mal wenig sagen.

    Vor diesem Hintergrund sind auch die Klagen über Fachkräftemangel kritisch zu betrachten. Viele Firmen wollen auf eine Einarbeitungsphase verzichten, kostet sie doch viel Geld. Dieser Wunsch ist einerseits nicht realistisch (und die IT teamchefs, die ich kennen gelernt habe, wissen das in der Regel auch), andererseits wird diese Anforderung (Projekt vor die Nase setzt und KandidatIn beginnt sofort mit den richtigen Technologien an Lösungen zu arbeiten) vor allem für Freelancer wichtig. Diese kosten viel Geld, sind nur für einen bestimmten Zeitraum für eine Firma beschäftigt und sollen keine Einarbeitungsphasen haben.

    Wenn also das Ziel der Jobsuche eine Festanstellung ist, würde ich die Anforderungslisten nicht auf die Goldwaage legen.

    über 9 Jahren

  • Ralf

    Da kann ich Malte nur zustimmen! Ich habe einige Mitarbeiter in meine Abteilung geholt, die eben nicht allen Anforderungen entsprachen. Wichtiger ist, dass sie lernfähig sind, da sich die Anforderungen in ein paar Jahren sowieso wieder ändern.
    Trotzdem ist es natürlich so, dass es interessant wird, wenn jemand in den Anforderungsbereichen Erfahrung mit in die Firma bringt. Oft ist es so, dass man neue Techniken einführt, oder einführen muss, dort aber keinerlei Erfahrung hat. Wenn man dann jemanden in die Firma holen kann, der Erfahrung mitbringt, ist das immer ein Pluspunkt.

    über 9 Jahren

  • Jonas

    Eine sehr gute Analyse die auch die Schraubstellen vorausschauender Politik verdeutlichen würde. Da der Fachkräftemangel nicht pauschal bewertet werden kann, lassen sich jedoch in einzelnen Bereiche Schwierigkeiten der Stellenbesetzung ausmachen. Besonders gravierend ist dabei, dass es oft geschäftskritische Prozesse betrifft oder Arbeiten die weiteres Wachstum ermöglichen würden, was dann allerdings nicht realisiert werden kann.

    über 9 Jahren

  • Thomas

    Sehr interessanter Artikel. Ich habe diesen mit sehr viel Spannung durch gelesen. Ich bin letztes Jahr mit meinem Bachelor fertig geworden und ich war auch auf der suche nach offene Arbeitsstellen. Aber das ist gar nicht so einfach als frischer Informatiker. Ich hatte zum Glück während meines Studiums schon das ein oder andere Praktika hinter mir. Ich wurde dann auch relativ rasch durch eine Jobbörse vermittelt. Gerade weil ich diese Praktika Erfahrungen hatte. Da hatte ich es mit meiner Jobsuche CH echt gut getroffen. Zu den Anforderungen an die Bewerbungen geben ich Malte Buechs vollkommen recht. Man kann gar nicht alles abdecken. Informatik ist so ein grosses Gebiet. Da muss man sich einfach einarbeiten.

    Beste Grüsse
    Thomas

    über 9 Jahren

  • Peter G.

    Naja- laut BA Fachkräfteanalyse gibt es im IT Bereich keinen Fachkräftemangel. Höchtens im Softwareentwicklungsbereich. Es werden weder IT Sysadmins noch Webadmins/Designer gesucht. Und dass Startups angeblich dringend Leute suchen ist mir ein Rätsel. Es gibt in Berlin Startups in der IT Branche, die pro Monat 1000 (!) Bewerbungen bekommen...
    Desweiteren ist ein Mangel sowieso hausgemacht. Da soll der 25jährige Masterabsolvent mit 5 Jahren Beruserfahrung in C++/Java her, der am besten noch erstmal ein unbezahltes Praktikum machen darf.
    Man lese sich doch nur mal die Stellenausschreibungen von SAP und Co durch.Ohne 2-5 Jahre Erfahrung geht da nix. Und so ein lächerlicher 3-Monatskurs hilft leider überhaupt nicht.
    Es gibt z.Zt. vielleicht 10000 arbeitslose ITler und mir soll niemand sagen, die sind alle zu blöd um eine neue Sprache zu lernen.
    Die Wahrheit ist, dass die meisten schlicht zu alt für die Firmen sind. Die Altersdiskriminierung ist in De wahnsinnig. Ab 40 muss man sich als Arbeitsloser mit Hartz4 Anträgen herumschlagen, da hat man kaum noch Aussicht auf eine Stelle (egal wie qualifiziert man ist).

    über 8 Jahren

  • Monika Beck

    Hallo Peter,

    du sprichst in deinem Beitrag viele Punkte an, die ich hier auch beobachte. Es stimmt, dass die Unternehmen in der Regel hohe Anforderungen an die Bewerber stellen, und nicht immer ist die Bereitschaft sehr ausgeprägt, Mitarbeiter selbst weiterzuqualifizieren - das wäre ja in der Tat auch ein Weg.

    Dass es mit zunehmendem Alter nicht einfacher wird, eine Stelle zu bekommen, ist natürlich auch richtig. Für alle, die jetzt auf Jobsuche sind, ist das ein schwacher Trost, aber: Man muss sich nur die Prognosen zur Demografie anschauen, dann sieht man schon, dass sich in absehbarer Zeit hier wohl etwas bewegen wird (s. z.B. die Arbeitsmarktprognose des Bundesministerium für Arbeit und Soziales). Aber noch sind wir offenbar nicht so weit.

    Letzter Punkt, die Weiterbildungsdauer: Von Internet-Fachkräften und -Experten werden umfassende und aktuelle Kenntnisse verlangt (s.o.), und die Arbeitsagenturen täten gut daran, Weiterbildungen von vernünftiger Tiefe und Dauer zu fördern und nicht nur die von dir erwähnten 3-Monats-Kurse (und manchmal tun sie es ja auch. Und manchmal macht ein 3-Monats-Kurs als gezielte Zusatzqualifikation ja auch Sinn.). Aber, generell: Menschen in immer kürzerer Zeit für einen immer anspruchsvolleren Arbeitsmarkt weiterzuqualifizieren, das geht natürlich nicht.

    Die Fachkräfte-Engpassanalyse https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Fachkraeftebedarf-Stellen/Fachkraefte/BA-FK-Engpassanalyse-2015-06.pdf zeigt für Informatiker und Software-Experten fast flächendeckend jetzt schon einen massiven Mangel an Fachkräften.

    über 8 Jahren

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